In einer lauen Nacht auf einem Treffen nahm Stefan es mit dem “Brennen lassen” etwas zu wörtlich: Der letzte Tropfen Bremsenreiniger brachte zwar nicht das Fass zum Überlaufen, aber den eifrig feuer-burnenden Kollegen unfreiwillig dazu, seinen SC44-Fighter den Flammen zu opfern. Aber Phoenix ist nicht der einzige, der aus der Asche emporsteigen kann.
Zum einen wäre es um Stefans Fireblade angesichts der Arbeit, die er in den Bossen investiert hatt, sowieso wirklich etwas schade gewesen. Zum anderen ergab die Begutachtung nach endgültigem Ausglühen der Feuerklinge, dass in der Ruine noch Leben steckte.
Wiedegeburt
Die Optik sollte sich nicht grundlegend ändern – und das hatte wohl auch der Feuerteufel so gesehen und Maske, Lenker und Auspuff von irreparablen Schäden verschont. Dem Höcker war ein derartiges Restaurierungspotenzial zwar nicht vergönnt. Aber spätesten mit der Erkenntnis, dass nichts gegen eine Weiterverwendung des aus Stahlstreben an die originalen Haltepunkte angepassten Heckrahmens sprechen würde, stand fest, dass eine neue Höckerkonfiguration ebenfalls nicht von Nöten war.
Anders sah es hingehen bei den Extremitäten aus – Die Alu-Schwinge taugte höchstens noch Dummy zum Probeschweißen, und die Gabel war mindestens schwer renovierungsbedürftig. Grund genug, zu hinterfragen, ob man es bei serienmäßigen Brocken belassen muss. Die naheliegende Antwort lautete nein – wobei Stefans Änderungswille eher im Detail und bei der Funktion bemerkbar macht: Vorne wie hinten speiste er seine SC44 mit Brocken aus der Nachfolgerin (SC50) was vorne weder Aufwand noch erkennbaren Unterschied macht, hinten von beidem zumindest ein bisschen: Der SC50 ist bei aller Mächtigkeit etwas filigraner gezeichnet als der Klotz der SC44 und fordert als Tribut für diese Optik eine angepasste Umlenkung. Ansonsten passt das Geraffelt 1:1. Es lebe der Honda-Baukasten!
So wurde Stefans CBR zwar durch das Fegefeuer geschickt, kam aber eher gestärkt wieder daraus hervor, anstatt in die ewigen Jagdgründe einzugehen. Ein Stück weit symbolisch für das “Wie vorher, nur anders”-Konzept darf man auch die Farbgebung interpretieren: Setzte die Fuhre in ihrem ersten Leben auf einen echt diabolischen Look mit metallic-rotem Rahmen und schwarzem Lacksatz, ist das Make-up jetzt genau umgekehrt und damit eine gute Ecke klassischer, wenn auch keinen Deut weniger reizvoll. Feuerrot, sozusagen!
Modell: Honda CBR 900 RR SC44
Motor: Serie mit Powercommander
Auspuff: Serie, modifiziert, mit Ixil-Endtopf
Rahmen: Serie mit Eigenbau-Heckrahmen
Schwinge: SC50
Gabel: SC50
Felgen: Serie, 3,5×17 vorn, 6×17 hinten
Bremsen: Serie mit Stahlflexleitungen
Tank: Serie, modifiziert
Höcker: Bimbo’s mit Alcantara-Sitz
Maske: Bimbo’s
Kotflügel: Bimbo’s
Bugspoiler: MGM
Sonstiges: Kellermann-Blinker, BMC-Luftfilter, geändertes Luftfiltergehäuse, MGM-Lenker mit LSL-Adapterplatte, CNC-Griffe, BS-Motoparts-Hebel, LSL-Fußrasten