Wenn man auf seiner Bandit vor einer Schaufensterscheibe vorbeicruist und das Spiegelbild suggeriert, man würde auf einem Pocketbike sitzen, muss ein dem Körperbau entsprechend schweres Geschütz her. So erging es Benny – und da er sowieso auf massiv umgestrickte Reittiere steht, musste er sich bei seiner Neuausrichtung nichtmal mit den bizarr verquollenen Kurven der originalen Hayabusa arrangieren.
Da das Aussehen und die sonstigen Qualitäten des 1,3 Liter-Jagdfalkens in einem wirklich schreienden Kontrast zueinander stehen, war es auch kein Hexenwerk, eine bereits sinnvoll aufgehübschte Hayabusa ausfindig zu machen – und bei diesem Motorrad kann das nur ein komplett neues Outfit sein. So sehr Benny die Reizwäsche an dem Bike aber auch gefiel: Die Schönheit war in diesem Fall so oberflächlich, wie sie nur sein kann.
Aufforstung
Denn im Zuge einiger kleinerer Umbauten offenbarte sich, dass guter Geschmack bei der Teileauswahl keineswegs mit der Fähigkeit, sie anständig am Bike zu verankern, einhergehen muss. Und anstatt sich mit einzelnen, aber am Ende doch nicht zufriedenstellenden Nachbesserungen herumzuplagen, rodete Benny den Hayabusa-Wald komplett und pflanzte ihn komplett neu – auch wenn die wichtigsten Bäume in Form der GFK-Klunker durchaus für eine Weiterverwendung in Frage kamen. Bevor diese aber stattfinden konnte, galt es zunächst, das richtige Fundament zu schaffen.
Der Heckrahmen des Vorbesitzers erwies sich auf den ersten Blick als unwürdiges Pfuschwerk, weshalb hier komplett neu angesetzt werden musste. Dankbarerweise weist die Hayabusa einen – zur Zeit ihrer Geburt keineswegs selbstverständlichen – verschraubten Heckträger auf, was die Operation schonmal wesentlich erleichterte. Die statisch wertvoll angeordneten Stahlstreben wurden mit einer Blechkonstruktion verschweißt, auf dass nicht nur Bennys Hintern, sondern auch der Elektronikkrempel ein stabiles Plätzchen vorfinden würden.
So gerüstet konnte er sich dann über das Zusammenbau des Busa-Puzzles Gedanken machen – diese liefen zunächst aber darauf hinaus, dass der Maßanzug ebenfalls noch ein bisschen Feintuning gebrauchen konnte. Im Ergebnis waen das etwa die Lufteinlässe in der Maske, die das Bike schön böse in die Rückspiegel der Vorausfahrenden blicken lassen, ein eingelassenes Mäusekino, ein gescheiter Tankanschluss und nicht zuletzt ein Lackkonzept, dass über seine pure Knalligkeit mit gezielten Schattierungen deutlich mehr Kontur in die Formensprache bringt. Und so ging am Ende nicht nur Bennys ebenfalls geäußerter Wunsch nach mehr Dampf in Erfüllung; er muss sich fortan auch nicht mehr vor dem Blick unter die Schale des Mopeds, noch vor dem in vorbeifliegende Schaufenster fürchten.
Basismodell: Suzuki GSX 1300 R Hayabusa
Motor: Serie mit Eigenbau-Kühlflüssigkeitsbehälter und BMC-Sportluftfilter
Auspuff: Serienkrümmer mit MIVV-4in1
Rahmen: Serie mit Eigenbau-Heckrahmen
Schwinge: Serie
Gabel: Serie mit Lucas-Brücke
Felgen: Serie, 3,5×17 vorn, 6×17 hinten
Bremsen: Serie mit Stahlflexleitungen und Rizoma-Flüssigkeitsbehälter hinten
Fußrastenanlage: ABM
Tank: Serie
Höcker: MGM
Maske: MGM
Kotflügel: MGM
Bugspoiler: B-King Zubehör
Instrumente/Anzeigen: Motogadget
Sonstiges: Rückspiegel mit integrierten Blinkern, Rücklicht/Bremslicht/Blinker-Kombi, ABM-Griffe, V-Trec-Hebel, LSL-Lenker, 40mm-Höherlegungskit