Das mit Abstand reizvollste An Hondas Elfer CBR ist der Motor – zumindest dann, wenn sich die Faszination am Thema Motorrad nicht über Windschutz, Ergonomie und Platz für Gepäck definiert.
Peter hört da definitiv andere Schlüsselreize, weshalb ihn die Tatsache, dass von der XX, der er eines Tages habhaft wurde, nur noch besagter Motor und der ihn haltende Rahmen brauchbar waren, eher anmachte als abschreckte. Der erste Arbeitschritt für einen Umbau in seinem Sinne wurde quasi frei Haus mitgeliefert und machte die Fuhre noch noch günstiger zu erstehen. Der Rest ist Kreativität und tatkräftige Unterstützung.
Metallservice
Dass Peter diese von jemandem erhalten hat, der in Sachen Metallverarbeitung keinerlei für diesen Zweck relevante Limiterungen hat, sieht man der Honda absolut an: Individuell geschnitzte Gabelbrücken, nicht minder einzelangefertigte Adapter für die R1-Bremszangen an der Suzuki-Gabel und dazu maßgeschneiderte Komponenten gleichermaßen für Großbaustellen wie Heckrahmen und Krümmer, unscheinbare Zweckerfüller wie die Federbeinumlenkung und auch schmückende Details wie Griffe oder Taster.
Ein anderer Aspekt der Metallverarbeitung kam auch beim Bodywork zu, Tragen: Die eingeplante Monocoque-Optik basiert auf einem am Tank verschweißten Lochblech, das den Höcker in die richtige Position bugsierte, bevor alles nahtlos verspachtelt wurde. Von dem Heckrahmen ist dank Rahmenblenden und filigraner Ausführung nichts zu sehen, so dass kein Geraffel die cleane Optik zu torpedieren vermag.
Metallbau war dann auch noch bei der Einarmschwinge gefragt: So sehr die Kombination “VFR in CBR” nach reinstecken und glücklich sein klingt, so wenig bewahrheitet sich das, wenn hinter den Kürzeln die Zahlen 800 und 1100 lauern: Der Einbaum der RC46 ist einfach verdammt breit, während die XX in diesem Bereich ein ganzes Stück enger gebaut ist. So eng, dass es mit der maximal vertretbaren Materialentnahme an der Schwinge noch nicht getan war und auch der Rahmen noch ein bisschen mit der Nagelfeile beackert werden musste, bevor alles sauber ausgerichtet werden konnte.
Alles nichts, was Peter die Freude an dem Brocken verdorben hätte. Im Gegenteil: Wenn die Elfer ihren Platz bei ihm wieder räumen musste, dann viel mehr, weil dieser für eine neue Herausforderung gebraucht wurde. Man weiß ja nie, was man auf dem Motorradfriedhof als nächstes so in die Finger bekommt.
Modell: Honda CBR 1100 XX, Baujahr 2002
Motor: Serie
Auspuff: Shark-Krümmer, Schalldämpfer Einzelanfertigung
Rahmen: Serie mit Eigenbau-Heckrahmen
Schwinge: Honda VFR 800
Gabel: Suzuki Hayabusa mit CNC-Gabelbrücken
Felgen: Serie 3,5×17 vorn, hochglanzverdichtet, Platin-Autofelge 7×17 hinten
Bremsen: Yamaha R1-Zangen, Hayabusa-Scheiben vorn, ABM-Scheibe hinten, Stahlflexleitungen
Fußrastenanlage: Rairotec
Tank: Serie mit Rahmenblenden
Höcker: Megatec
Kotflügel: Bimbo
Maske: Einzelanfertigung
Instrumente/Anzeigen: Motogadget
Sonstiges: K&N-Luftfilter, SC50-Federbein mit Eigenbau-Umlenkung, Fehling-Lenker, Pumpen und Hebel von Beringer, CNC-Griffe, Motogadget-E-Box, LED-Rücklicht, Zündschloss mit Startfunktion, Alu-Sitzplatte, hintere Bremsleistung durch Schwinge verlegt, Taster und Schlüssel Einzelanfertigung Blinker: Zubehör vorn, Ford Focus hinten