Auf der Suche nach einer etwas anderen Fighter-Basis stolperte Ralf über die Yamaha MT-01. Der enthaltene Berg von einem Motor faszinierte ihn so sehr, dass er sich der Herausforderung annahm, sich von Fireblade, Gixxer und Co. im wahrsten Sinne des Wortes größtmöglich abzuheben.
Umso mehr, wo diese Herausforderung auf den zweiten Blick auch gar nicht größer ist als bei den einschlägigen Basis-Bikes – zumindest, wenn man sich mit einem extrem großvolumigen, aus einem Chopper abgeleiteten V2 als Reaktor arrangieren kann. Der saftige Drehmomentberg gepaart mit der Aussicht auf entsprechend fleischigen Sound tat das Seine, dass Ralf konnte.
Laterne, Laterne
Sein allererster Angriff galt dennoch dem im Serienzustand viel zu schmalen Ruderschaft und dem geringfügig verunglückt aussehenden Scheinwerfer. Was Letzteren anging, entschied er sich für eine im doppelten Sinne naheliegende Lösung: Schließlich hat die kleine einzylindrige Schwester der MT-01, die MT-03, ein bedeutend schmeichelhafteres Flutlicht. Bekanntlich so sehr, dass diese Lampe im Fighter-Bau eine geradezu ekzessive Verwendung gefunden hat. Da sie so gesehen aber selten so logisch ist wie in diesem Fall, gönnte sich Ralf das Teil – wohlwissend, dass die MT-01 in ihrer Gesamtheit so anders ist als die eingangs besagten Sportler, dass diese Beleuchtung allein sie nicht in die Breite Masse zu ziehen vermag.
Das Heck des dicken V2-Roadsters mag zwar auch im Originaltrimm erfrischen kompakt wirken. Aber zum einen reicht das natürlich nicht aus, wenn man es mit einem fighteresken Umbau ernst meint – und zum anderen ist für diesen Eindruck nicht zuletzt das fürchterlich große Schalldämpfer-Paar verantwortlich. Hätte dieses nicht schon aus rein klangtechnischen Gründen auf der Abschussliste gestanden, die reine Optik, verstärkt durch den angedachten Ultra-kompakt-Höcker hätte einen Austausch unausweichlich gemacht. Für artgerechte Schallkanonen wilderte Ralf im Chopper-Zubehör und fand dort auch einen Fanfarenchor, der alle Erwartungen erfüllte. Hinter ihm halte es niemand lange aus, gibt Ralf diesbezüglich zu Protokoll. Noch Fragen
Das Heck selbst erforderte natürlich eine Anpassung des Heckrahmens – und darüber hinaus auch noch des Tank, da die originale Sitzbank erheblich anders andockt und natürlich alles ohne störende Lücken und Kanten im optischen Fluss bleiben sollte. Also nichts, was sich nicht in Form laminieren lassen sollte. Genauso, wie die MT-01 bei allen Chopper-Genen nichts ist, was sich nicht in einen aggressiven Straßenräuber verwandeln lässt. Absolut fetter Motor trifft schicke Schwinge mit Sechs-Zöller, dicker Gabel und bemerkenswertem Sound-Potenzial. Chapeau!
Modell: Yamaha MT-01, Baujahr 2007
Motor: Serie
Auspuff: Devil-Krümmer mit Miller-Schalldämpfern
Rahmen: Serie mit Eigenbau-Heckrahmen
Schwinge: Serie
Gabel: Serie mit LSL-Lenker
Felgen: Serie, 3,5×17 vorn, 6×17 hinten
Bremsen: Serie mit Stahlflex-Leitungen
Fußrastenanlage: LSL
Tank: Serie, modifiziert
Höcker: MGM
Bugspoiler: GSG Moto
Instrumente/Anzeigen: Motogadget
Scheinwerfer: Yamaha MT-03
Sonstiges: Kellermann-Blinker mit integriertem Brems/Rücklicht, Titax-Hebel, Alu-Griffe, Highsighder-Spiegel