Heiko ist stolzer Besitzer einer Spondon. Dass alleine ist schon mal ziemlich geil – aber leider noch keine Garantie dafür, dass am Ende auch ein wirklich stiftiges Bike dabei um die Ecke kommt.
Um das Potenzial, was das britische Rohrwerk in rauen Mengen in der DNA hat, voll zu entfalten, braucht es auch noch ein bisschen Kreativität, ein Mindestmaß an Stilsicherheit – und gegebenenfalls den einen oder anderen Partner in Crime, der einem hilft, die Fantasien umzusetzen. Es scheint nicht, als hätte es bei Heiko an irgendetwas davon gemangelt.
Meister Röhrig
Mit XX-Fighters in Krefeld fand er einen kompetenten Ansprechpartner, um die Basics seines britischen Edelmetall zu komplettieren. Das wäre zuallererst der Motor – wie so oft sollte es ein öliger Suzuki-Four sein, für den der Rohrrahmen schließlich konzipiert wurde. Das Exemplar aus der 1,2-Liter-Bandit ist dabei einer der beliebtesten Kandidaten – was angesichts seines im Vergleich zu den meisten Artgenossen ausgeprägtesten Drehmoments sowie seiner Tuning-Freudigkeit kein Wunder ist. Mit offenen Trichtern an einem Flachschieber-Bukett und einer gezielten Abstimmung auf eine offenherzige Abgasführung stockt der Reihenvierer in allen Disziplinen ausreichend auf, um druckvoll vorwärts zu kommen.
Zumindest, nachdem man sich auch um Rollwerke und die entsprechenden Aufhängungen gekümmert hat. Die Schwinge gehört bei einer Spondon zum Lieferumfang und erforderte dementsprechend weder Überlegungen, noch Anpassungen. Das war bei der Gabel zwar anders, aber an naheliegenden Lösungen mangelt es trotzdem nicht: Die Gabel aus einer K5-Kilogixxer wahrt gleichermaßen Qualitätsanspruch (umso mehr in den fleischigen, aus dem vollen gefrästen Brücken, die sie im Rahmen halten) als auch den Markenkern. Nur die Räder vom japanischen Fließband waren dann doch etwas zu profan. Zumal hinten sowie eine einarmige Lösung gefragt war. PVM weiß Rat, wenn es um exklusive Felgen geht, sodass auch Heiko artgerechte Donuts vorzeigen kann, die hinten auch noch einen Schuss Extrabreite gegenüber den gewohnten Standardmaß vorweisen kann.
Für Tank und Höcker zog Heiko einen Spondon-Besitzer aus dem Bayrischen zu Rate, der nicht nur einen selbst gezogenen Höcker zum Kunstwerk beisteuerte, sondern auch noch wusste, wie man einen Fireblade-Tank auf einen Spondon-Rahmen einschwört. Die Suzuki-Linie an diesem Eisen ist damit zwar durchbrochen, aber am Ende ist das ganze Ding sowie eine Spondon – und zwar nicht irgendeine, sondern die von Heiko. Und das erkennt man nicht zuletzt daran, dass sie zu den definitiv gelungenen und – Markenmix hin oder her – in sich geschlossenen Entwürfen gehört.
Modell: Spondon Suzuki
Motor: Suzuki Bandit 1200 mit 41er Keihin-Flachschiebervergasern mit Ansaugtrichtern und Setrab-Ölkühler
Auspuff: Akrapovic mit Zach-Schalldämpfer
Rahmen: Spondon mit modifiziertem Heckrahmen
Schwinge: Spondon
Gabel: Suzuki GSX-R 1000 K5 mit CNC-Brücken
Felgen: PVM, 3,5×17 vorn, 6,5×17 hinten
Bremsen: GSX-R 1000 mit Wave-Scheiben und Stahlflex-Leitungen
Tank: Honda CBR 900 RR, modifiziert
Kotflügel: Hesa
Maske: Megatec, modifiziert
Instrumente/Anzeigen: Motogadget
Sonstiges: Fehling-Lenker, ISR-Hebel, MGM-Griffe, Highsider-Spiegel, RRT-Fußrastenanlage, Blinker: Kellermann vorn, Audi-Spielblinker hinten