Auch wenn die erste Gixxer-Generation mittlerweile alt genug für ein H-Kennzeichen ist: Sie bleibt eine beliebte Basis für einschlägige Fighter-Ware. Und so lange sich noch Motoren finden, die in die charakteristische Alu-Schleife passen, wird sich das auch nicht ändern.
Zum einen ist die Charakteristik besagten Rahmens schon ein nicht zu unterschätzender Anreiz: Unverwechselbar und dank des Gixxer-Images mit ausreichend Rowdie-Flair versehen, um einem glaubwürdigen Straßenkämpfer jedeer Generation gerecht zu werden. Die Sache mit den Motoren ist ein weiterer Pluspunkt: Die Erstausstattungstreibsätze dürften mittlerweile fast durchweg ausgenudelt sein – aber bekannterweise basiert eine bemerkenswerte Bandbreite von Suzuki-Fours auf diesem Block. Jede Generations luft/ölgekühlter GSX-Rs sowie Bandits (auch noch weitere Modellreihen, etwa GSX-F) passt ohne übertriebenen Aufwand in dieses Skelett. Ehrensache, dass die hubraumstärksten Versionen in 1100 und 1200 Kubik dabei die begehrtesten sind.
Knick in der Optik
Mathias entschied sich für die Drehmomentkelle anstatt der absoluten Leistungsspitze und ließ den Fighter-Architekten seines Vertrauens die Glocke einer 1,2 Liter-Banditin in den Turm hängen. Wobei es auch an Spitzenleistung nicht mangeln dürfte: sind diese Reaktoren doch bekannt dafür, mit dem Anbau eines handelsüblichen Zubehör-Schalldämpfers noch einige Pferdchen mehr auf die Weide zu schicken. In diesem Fall liegt eine Kombination aus Flachschieber-Vergasern, Sportluftfiltern, einer kompletten Zubehör-Auspuffanlage und einer peniblen Vergaserabstimmung vor. Wenn auch keine Leistungsrekorde, dürfte flüssiges Mitschwimmen im Feierabendverkehr allemal garantiert sein.
Nicht Knicker-, aber Gixxer-typisch ist auch die Querstrebe am Rahmen, die ein gutes Fundament für einen unsichtbaren Heckrahmen hergibt. So auch geschehen an Mathias’ Brummer, dessen Höcker ohne erkennbare Unterzüge (für die Installation musste der Tank ein Stückchen höher gesetzt werden) über dem Hinterrad schwebt. Einem Hinterrad, dass nicht aus der originalen Konfiguration stammt, aber zumindest in der serienmäßigen Schwinge rotiert. Obwohl: Nach einer Unterzug-Transplantation ist der Ausleger erfolgreich seinem Fließband-Status entledigt worden. Vorne stempelt entgegen den einschlägigen Gewohnheiten keine Suzuki-USD, sondern das einer Yamaha R1 entliehene Exemplar. Die macht rein optisch in sofern einen Unterschied, als dass die Fuhre vorne ordentlich in die Knie geht und somit noch ein Stück aggressiver daherkommt. Auch funktional ist dieser Forke sicher nicht die schlechteste aller Möglichkeiten.
Die Ausgestaltung im Detail ist ebenso arttypisch wie gelungen: Alu-Griffe, Sichtmotordeckel, besticktes Sitzkissen, ein maximal minimalistischer Tacho und allerlei derartige Klunker runden die Karre nicht nur ab, sondern zeigen, dass es Mathias um mehr als um ein grob zusammengestecktes Fahrgerät. Stilistisch irgendwo zwischen zeitlos und klassisch – letzteres bewirkt alleine der Knicker-Rahmen; ersteres beweist, dass dieser trotz seines Alters für alle Spielarten de individualisierten Einspurbetriebs taugt
Modell: Suzuki GSX-R 1100, Baujahr 1987
Motor: Suzuki Bandit 1200, Mikuni-RS-Vergaser, K&N-Luftfilter, Setrab-Ölkühler, Seitendeckel mit Sichtfenstern
Auspuff: Speed-Products-Krümmer, Eigenbau-Zwischenrohr, LeoVince-Schalldämpfer
Rahmen: Serie mit Eigenbau-Heckrahme
Schwinge: Serie mit Unterzug
Gabel: Yamaha R1 RN09 mit ABM-Brücke und Covern
Felgen: Suzuki, 3,5×17 vorn, 5,5×17 hinten
Bremsen: R1 mit Moto Master-Scheibe vorn, Serie mit Spiegler-Scheibe hinten, Stahlflexleitungen
Fußrastenanlage: Rairotec
Tank: Serie , höhergelegt
Höcker: XX Fighters
Maske: MGM
Kotflügel: MGM
Bugspoiler: MGM
Instrumente/Anzeigen: Motogadget
Sonstiges: MGM-Lenker, LSL-Hebel, gefräste Alu-Griffe, Highsider-Spiegel, Taster, Motogadget-Lenkerendenblinker