So lange es noch irgendwo auf der Welt Fireblades (wachsen die eigentlich nach?) gibt, werden sie auch umgebaut. Und diese SC33-Exemplar von Michael beweist auch, warum.
Weil sich gerade aus den alten Zossen nach wie vor ganz wunderbar ein individuelles Eisen schmieden lässt! Und da die Technik inklusive des ausreichend potenten Vierzylinders absolut standfest ist, hat man auch noch lange Freude an seinem Bock. Sofern man ihn nicht ins Gemüse pfeffert oder auf der Brennplatte zu Tode quält.
Monokultur
Angesichts der Verbreitung der 900er CBRs auch und gerade in Custom-Kreisen, brauchte Michael gar nicht mal überdurchschnittlich großes Glück, um ein Exemplar abzugreifen, dass bereits auf den richtigen Pfad der Tugend abgebogen (worden) war. Ohne Verkleidung und bereits mit einer RC36-Einarmschwinge (was für ein Glück für die Fireblader-Treiber, dass die VFRs mit dem gleichermaßen easy zu bekommenden wie zu verpflanzenden Einbaum ebenfalls ein Kassenschlager waren) war der Brocken bereits anständig vorkonfiguriert.
Mit dem RC36-Hinterrad wollte sich Michael aber weder optisch, noch größentechnisch abfinden und gönnte sich eine dicke Autofelge, die dank passendem Vierer-Lochkreis oft genug ein dankbarer Klunker für den RC36-Stengel sind. Das Exemplar, das Michael aus dem Regal fischte, bringt zudem ein Design mit, dass sich auch hervorragend in ein Motorrad einfügt (was bei Autofelgen keine Selbstverständlichkeit ist) und – vermutlich wenig zufällig – ganzt hervorragend mit dem vorderen Gegenpart harmoniert.
Der stammt nämlich, wie auch seine haltgebende Gabel, von einer Zehner Kawasaki und weist ebenfalls ein vom schnarchnasigen Dreispeichen-Design abweichendes Muster auf. Auch wenn hinter den großen Bremstellern nicht viel davon sichtbar bleibt, stellt sich trotzdem der Eindruck eines stimmigen Felgen-Pakets ein. Die Gabel selbst ankert übrigens mit einem Satz CNC-Brücken am Lenkkopf, wodurch sich der Erbauer über irgendwechle Lenkrohr-Flickschusterei keine Gedanken machen musste.
Am (vorläufigen) Ende setzte Michael dann noch seine Vorstellungen von einer gelungenen Front-Illuminierung in die Tat um und widmete dem Höcker eine Laminier-Session, in deren Verlauf dessen Form cleaner gestaltet und die Blinker eingelassen wurden. Wir gehen davon aus, dass dies nur ein Zwischenstand ist. Möglichkeiten gibt es ja noch mehr als genug, sich von anderen Fireblades noch weiter abzuheben …
Basismodell: Honda CBR 900 RR Fireblade SC33, Baujahr 1999
Motor: Serie mit SC50-Kühler(n)
Auspuff: Serie, modifiziert, mit Ixil-Endtopf
Rahmen: Serie mit Eigenbau-Heckrahmen
Schwinge: Honda VFR 750 RC36
Gabel: Kawasaki ZX-10R mit CNC-Brücken und Eigenbau-Covern
Felgen: ZX-10R 3,5×17 vorn, Platin-Autofelge 7×17 hinten
Bereifung: 120/70-17 vorn, 210/50-17 hinten
Bremsen: ZX-10 R vorn, RC36 hinten, Stahlflex-Leitungen
Fußrastenanlage: Gilles Tooling
Tank: Serie mit eingelassenem Motogadget-Tacho
Höcker: Bad-Bikes
Kotflügel: MGM
Bugspoiler: MGM
Scheinwerfer: Zubehör mit Eigenbau-Halter
Blinker: Kellermann mit integriertem Brems-/Rücklicht
Sonstiges: Tasterschalter, PAzzo-Hebel, Rizoma-Spiegel, Lucas-Lenker, SC50-Federbein